Fritzes Erfolgsgeschichte

Gegründet wurde die Fleischerei Fritze 1913 von Wilhelm Fritze, dem Großvater des heutigen Chefs Jürgen. Wobei – eigentlich haben dessen Urgroßeltern, Minna und Georg Fritze, schon weit davor die Erfolgsgeschichte begonnen. Der aus Thüringen stammende Fleischermeister und seine Frau hatten in Dersau seinerzeit eine Fleischerei eröffnet. Die drei Söhne der beiden folgten dem Beispiel ihres Vaters und erlernten allesamt das Fleischerhandwerk. Wilhelm, der Jüngste, zog mit seiner ersten Frau Gertrud nach Kalübbe und startete hier das Familienunternehmen, das bis heute besteht. Nachdem Wilhelm aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrt war, verstarb seine Frau unerwartet mit nur 36 Jahren. Zwei Jahre nach diesem Verlust, 1927, heiratete der Vater zweier Kinder erneut. Mit seiner zweiten Frau, Paula Köhn, bekam er zwei Töchter und einen Sohn: Hans-Jürgen. Während dieser noch seinen Meister an der Abendschule machte, verstarb sein Vater Wilhelm plötzlich an einer Lungenentzündung. Seine Mutter sprang in dieser Zeit ein, wann immer Not an Mann in der Fleischerei war. Zu Hans-Jürgens großem Glück war er 1955 schon mit Edith Lieske verlobt. Noch im selben Jahr heirateten die beiden und Tochter Bettina kam auf die Welt.

Fleischer und Viehzüchter

Da der Vater alle Geheimnisse um seine beliebte Wurst mit ins Grab genommen hatte, musste sich der junge Fleischermeister vieles selbst beibringen. Eine große Unterstützung hierbei war ihm die loyale Dorfgemeinschaft in Kalübbe und seine Frau, die sowohl den Haushalt schmiss als auch im Betrieb mithalf. Und hier gab es mehr zu tun, denn je. Neben der Schlachtung, Zerlegung und dem Verkauf hatte Hans-Jürgen Fritze ein Auge auf die Viehzucht und den Viehhandel geworfen. Bereits nach kürzester Zeit hatte er sich mit seinen Tieren und deren Fleisch bis nach Hamburg einen Namen gemacht.

Fleischer mit Herz

Mitten in dieser Aufbruchsstimmung erblickte 1958 Jürgen Fritze, der heutige Inhaber, das Licht der Welt. Für ihn war schnell klar, dass er in die Fußstapfen seines Vaters treten würde. So begann er 1975 die Lehre zum Fleischer, die er nach nur zwei Jahren erfolgreich abschloss. Im Anschluss an seine Ausbildung kehrte er Kalübbe zunächst den Rücken – die Bundeswehr rief. Hier arbeitete er in der Mannschaftsküche. Nach dem Wehrdienst sammelte Jürgen Fritze einige Jahre Erfahrungen in anderen Fachbetrieben und besuchte den Meisterkurs. 1982 machte er sich schließlich in Ascheberg mit einem eigenen Betrieb selbstständig. Das Fleisch für seine Fleisch- und Wurstwaren bezog er selbstredend aus dem elterlichen Betrieb. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, nahm der bis dato ein-mann-starke Betrieb noch im gleichen Jahr den Partyservice mit ins Repertoire. Dies hatte zur Folge, dass die Produktion ins heimische Kalübbe verlegt wurde, um ausreichend Platz zum Kochen zu haben. Außerdem ging Jürgen Fritze erstmals auf Personalsuche. 1983 stieg dann Schwester Bettina als Hygienebeauftrage und Bürokraft mit ins Unternehmen ein.

Zeit für die Liebe blieb bei all der Arbeit auch: 1987 heiratete Jürgen Fritze die Hessin Christa Schilderoth. Während die gelernte Erzieherin und Heilpädagogin in ihrer Anfangszeit nach Feierabend in der Fleischerei aushalf, ist sie heute als gute Seele des Betriebs unentbehrlich.

Mitte der 90er Jahre wurde mit dem Umbau der Fleischerei in Kalübbe begonnen. Es entstand eine Kombination aus Großküche und Fleischereibetrieb inkl. Schlachtstätte, Produktionsräumen und Verkaufsraum. 1996 dann überschrieb Altmeister Hans-Jürgen seinem Sohn den Betrieb in Kalübbe.